Was ist Supervision?

Supervision als Beratungsformat

Supervision ist ein effektives Beratungsformat, das sich auf die Analyse und Verbesserung professionellen Handelns konzentriert. Dabei werden nicht nur berufliche Rollenerwartungen und zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz, sondern auch das Zusammenspiel zwischen Menschen und Organisationsstrukturen betrachtet. Die Supervision fokussiert sich darauf, die Beziehungen zwischen Individuen und Strukturen zu optimieren, sei es innerhalb von Teams, zwischen Mitarbeitenden, Vorgesetzten oder Klienten. Auch Arbeitsprozesse und organisatorische Abläufe können durch Supervisionstechniken analysiert und verbessert werden.

Im Rahmen einer Ausbildung zum Supervisor werden spezifische Problemstellungen im Kontext von Supervision erlernt. Ursachen werden untersucht, und es werden Vorschläge für einen besseren Umgang mit Herausforderungen erarbeitet. Durch den Blick von außen und die Analyse aus unterschiedlichen Perspektiven können neue Lösungsansätze entstehen. Ziel der Supervision ist es, das eigene Handeln und die zugrunde liegenden Muster zu reflektieren und Handlungsspielräume zu erweitern.

Besonders hilfreich ist Supervision in Arbeitsbereichen, in denen der Umgang mit anderen Menschen eine zentrale Rolle spielt. Dies betrifft nicht nur den Kontakt mit Klienten oder Kunden, sondern auch die Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden und Kollegen. In der Supervisionsausbildung lernen Sie, wie Sie diese Fähigkeiten gezielt einsetzen können, um in verschiedenen beruflichen Kontexten erfolgreich zu agieren.

Supervision in der sozialen Arbeit und Wirtschaft

Supervision hat sich zunächst vor allem im sozialen Bereich etabliert, wo die Beziehungsarbeit und das Verhältnis zwischen Klienten und Fachkräften eine zentrale Bedeutung haben. In der Weiterbildung zum Supervisor wird ein vertieftes Verständnis für die eigene berufliche Rolle und die damit verbundenen Beziehungsstrukturen entwickelt. Die Qualitätssicherung professionellen Handelns und die Sicherung ethischer Standards in sozialen, medizinischen, therapeutischen und juristischen Berufen sind entscheidende Bestandteile einer Supervision.

In der Wirtschaft wird Supervision zunehmend nachgefragt, da sie hilft, die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb von Teams und zwischen Führungskräften zu verbessern. Angesichts der wachsenden Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit von Arbeitsstrukturen sind Führung und Teams nur dann erfolgreich, wenn die Beziehungen und Prozesse zwischen den Mitarbeitenden gut funktionieren. Supervision hilft dabei, Rollen und Kommunikationsstrukturen zu definieren und aufeinander abzustimmen und dadurch nachhaltig produktive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Die Erfolge der Supervision als ein hocheffizientes Beratungsinstrument in Change- und Kulturwandelprozessen, im Teamwork und der Führung sprechen sich herum. Hilfreich kann dafür ein externen Supervisor sein oder die Ausbildung Supervision selbst zu absolvieren. In der Supervisionsausbildung werden Ihnen die notwendigen Techniken, um Kommunikationsstrukturen zu optimieren und eine produktive Zusammenarbeit zu fördern, vermittelt.

Supervision kann in verschiedenen Formaten durchgeführt werden, je nachdem, welches Ziel verfolgt wird. Alle Formate werden im Rahmen einer Supervisionsausbildung besprochen:

Einzelsupervision/ Coaching

Hier werden berufliche Rollen im Spannungsfeld zwischen Individuum und Institution beleuchtet, sowie Konflikte und belastende Ereignisse am Arbeitsplatz analysiert. Auch bei beruflichen Veränderungen oder der Balance zwischen Berufs- und Privatleben ist Supervision hilfreich. Dabei fokussiert die Supervision auf die Einbindung der Person in ihre sozialen Beziehungen und Arbeits- und Organisationsstrukturen und Prozesse. Gemeinsam werden individuelle Handlungsspielräume in der individuellen Eingebundenheit in unterschiedliche Kontexte erarbeitet.

Fallsupervision

In Gruppenform treffen sich Teilnehmer, die mit ähnlichen Fragestellungen arbeiten. Diese Form ist besonders für Führungskräfte, Berater, Sozialarbeiter und Psychologen geeignet. Die Erfahrungen der Gruppe und der kollegiale Austausch tragen zur eigenen Weiterentwicklung bei. Als angehender Supervisor werden Sie lernen, wie Sie diese Form der Supervision effektiv einsetzen können.

 

Teamsupervision

Bei der Teamsupervision stehen die Kommunikation und Kooperation im Team sowie die Konzeption und Zielsetzung im Vordergrund. Hier werden Konflikte bearbeitet und Lösungen für eine verbesserte Zusammenarbeit erarbeitet. Ausgebildete Supervisoren sind in der Lage leichte Konflikte zu deeskalieren. Für das Konfliktmanagement bereits eskalierter Konflikte ist eine Mediation das Mittel der Wahl. 

Organisationssupervision

Wenn die Themen der Supervision auf der Ebene der Einzelpersonen nicht gelöst werden können, wird die Organisation als Kontext in den Prozess einbezogen. Die reflexive Supervision ist besonders für Führungsteams und Unternehmer relevant, jene die die Gesamtverantwortung für eine Organisation tragen. Diese Art der Supervision nennt sich Organisationsupervision. 

Lehrsupervision, Ausbildungssupervision und Kontrollsupervision

Diese speziellen Formen der Supervision kommen in der Ausbildung zum Supervisor zum Einsatz und werden außerdem zur Qualitätssicherung genutzt.

Lehrsupervision dient der Begleitung angehender Supervisoren bei ihren ersten Fällen. Als Einzel- oder Gruppensupervision mit bis zu fünf Personen begeben sich die angehenden Supervisoren in die Beratung bei lang erfahrenen Supervisoren.

Ausbildungssupervision bietet supervisorische Unterstützung für Auszubildende in den Bereichen Therapie, Mediation, Organisationsberatung sowie für Studierende der Sozialarbeit und Psychologie. Das Konzept ähnelt der Lehrsupervision.

Kontrollsupervision dient der Reflexion und Weiterentwicklung für bereits ausgebildete Supervisoren und Berater, um ihre Praxis zu reflektieren, schwierige Beratungsprozesse zu besprechen und ihre methodischen Fähigkeiten zu erweitern.